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Das Kloster von Nabban

in Canons 25.01.2015 02:09
von Herrscher • 38 Beiträge



Der Vater ein Bauer, die Mutter nichts weiter als seine Gehilfin, mit einem Bruder der durch seinen eigenen Vater vergiftet wurde und zwei Schwestern die den Weg der Sünde gewählt hatten. Kein Wunder siehst du dich als einzig gutes Schaf deiner Familie. Trotz, dass du auf einem Bauernhof in den Bergen großgeworden bist, stellst du dich mit strotzender Arroganz über andere. Um nicht elendig zu enden wie deine zwei Schwester - welche sich nun beide als Huren betiteln dürfen - gingst du den weitaus schwierigeren Pfad. Im Alter von gerade mal 14 Jahren, nahmst du reiß aus und kamst im Kloster von Nabban unter. Der Glaube gefiel dir jedoch, weswegen du kurzerhand entschiedest dort zu bleiben. 20 Jahre später wurdest du zur obersten Schwester ernannt und nahmst das Kloster unter deine Fittiche. Noch heute regierst du mit strenger Kälte diesen Ort. Wenn es einem eiskalt den Rücken runterläuft, kann man sicher sein, dass du den Raum betreten hast. Denn du bist undurchdringbar hart geworden und sprichst ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Du magst zwar nicht mehr die junge Lady sein, die du einst warst, doch bist du niemals zu unterschätzen.

Die Gabe deine Meinung frei zu äußern ist dir schon lange nicht mehr vergönnt und wird dir wohl auch nie wieder zu Gute kommen. Jedoch hast du dich mit deiner Stummheit abgefunden und versuchst mit Gesten, Zeichensprache und Gesichtsausdrücken deine Gedanken Kund zu tun. Dass sich hinter einem noch so netten Lächeln, abgrundtief gemeine Anspielungen verstecken, könnte dir keiner zutrauen. Immerhin fällst du den meisten sowieso kaum auf und du ziehst sehr viel lieber die Fäden im Hintergrund. Kein Wunder verstehen sich du und Onora auch gänzlich ohne Worte. Böse und Böse versteht sich bekanntlich gut. Ihre Beide seit die Puppenspieler und alle anderen nur eure Marionetten. Leute nach deinen Gunsten zu nutzen und sie heimlich auszuspionieren gefällt dir nur zu gut. Du hälst jedoch Distanz und Abstand zu allen Personen und lässt den Vortritt dann doch lieber deiner Vorgesetzten Onora. Du bewunderst sie in allen Ecken und Kanten und nutzt sie als dein Vorbild.
Die Geschichte wie du deine Sprache verloren hast, liegt weit zurück in der Vergangenheit. In dieser Sache bist du nur froh keine Stimme mehr zu haben, denn du würdest sowieso nicht darüber sprechen. Dass dein Vater dir die Zunge heraus schnitt und du mit deiner Mutter in ein Kloster flohst, wo du aufwuchst, erscheint dir zu unangenehm um es kundzutun.




Wohl behütet wuchst du nahe Esker, als Tochter eines hochrangigen Kaufmannes auf. Du trugst teuere Kleider, wurdest umgarnt und beneidet, geliebt und doch von der Aussenwelt verschlossen. Kein Mann sollte es jemals wagen dir nach zu sehen und kein Junge sollte sich in dein Zimmer schleichen. Denn deine Eltern sahen für dich schon seit deiner Geburt den Weg des Herren voraus. Daher stand es auch außer Frage, dass du mit 19 in Nabban’s Kloster abgeliefert wurdest. Brav wie du nun mal warst, gabst du dich allen Forderungen hin und lebtest manierlich als Muster-Nonne. Aber selbst der Ruf als Klosterfrau schützt einen nicht vor den wilden Machenschaften die in der Welt umher kriechen. Daher spielen selbst bei dir Hormone verrückt und das Verlangen nach einem Mann zwischen den Schenkeln, kann zu deiner tiefsten Enttäuschung nicht gestillt werden. Am liebsten würdest du dir jeden jungen Knaben ins Zimmer rufen der dir über den Weg läuft. Doch selbst du weißt dass, die Wollust eine Todsünde ist und für eine jede Nonne den Ausschluss bedeutet. Daher betest du still und heimlich um Vergebung, sollte dich mal wieder ein leidenschaftlicher Traum heim gesucht haben.

Der junge Hüpfer des Klosters und die zickigste Ziege im Stall. Als hoffnungsloser Fall wurdest du vor gut einem Jahr in Nabban abgeliefert und von dort an nie wieder abgeholt oder gar besucht. Scheinst war deine verwitwete Mutter durchaus froh dich los zu haben. Denn wie einem jeden in Udun bekannt ist bringst du nichts als Ärger und Schindereien. Deine Hand ruht gerne mal zwischen dem Schritt junger Männer, beim Trinken machst du keine halben Sachen und die Nächte verbringst du meistens indem du durch die Stadt ziehst. Zumindest tatest du dies, als du noch auf freiem Fuß warst. Nun fühlst du dich gefangen und versuchst jeden Tag auszubrechen. Zum Glück deiner Mutter scheinst du dir deine Jungfräulichkeit noch nicht verspielt zu haben, denn sonst wärst du wohl kaum als Nonne aufgenommen worden.
Du bist menschlich, was für deine Mutter schon Grund genug war dich fort zu geben. Für sie gab es immerhin keine größere Schande als, als Werwolf einen schwachen Menschen hervor zu bringen. Daher wurde dein Geburtstag nie großartig bekannt gegeben und dein Dasein als schwächstes Glied der Kette wurde brav unter den Teppich gekehrt.

zuletzt bearbeitet 25.01.2015 18:03 | nach oben springen


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